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Renaud Capuçon dirigiert Maurice RavelOrchestre de Chambre de Lausanne

37 Min.

Verfügbar ab dem 04/03/2025

Das fünfte "Grand Concert" der Saison des Orchestre de Chambre de Lausanne ist u.a. Maurice Ravel gewidmet, dessen Geburtstag sich am 7. März 2025 zum hunderfünfzigsten Mal jährt. Auf dem Programm steht Musik aus der Nachkriegszeit des 1. Weltkriegs. Mit Le Tombeau de Couperin gedenkt Maurice Ravel seiner gefallenen Kameraden und setzt der heilen Vorkriegswelt ein Denkmal.

Im Sommer 1914 bricht der 1. Weltkrieg aus. Anfang Oktober schreibt Maurice Ravel an seinen Freund Roland-Manuel: "Ich beginne [...] eine französische Suite, Oh nein, es ist nicht so, wie Sie denken. was Sie glauben, La Marseillaise wird darin nicht vorkommen". Ravels Patriotismus wählt einen Umweg: "Es wird eine Gigue geben, eine Forlane…", mit anderen Worten: Ravel plant eine Suite von Barocktänzen.

Der Blick auf das Grand Siècle, als Frankreich kulturell und militärisch Europa dominierte, auf eine wichtige Ära der französischen Musik wird Ravels künstlerischer Beitrag zu den Kriegsanstrengungen. Doch Komponieren allein reicht ihm nicht. Er will in die Armee eintreten, wird aber nicht zum Dienst an der Waffe zugelassen. Im März 1915 bekommt er schließlich eine Stelle als Kraftfahrer im Sanitätsdienst. Im März 1916 erkrankt er schwer und wird aus dem Militärdienst entlassen. Wenige Monate später erfährt er vom Tod seiner Mutter. Diese aufeinanderfolgenden Trauerfälle – das Ende des Friedens, das Ende seiner kämpferischen Ambitionen, der Tod mehrerer Freunde und schließlich jener seiner Mutter – verleihen der "Suite française" ihre endgültige Form: die eines Grabes. Le Tombeau de Couperin ("Couperins Grab") steht in der Tradition musikalischer Gedenkkompositionen, die seit der Mitte des 17. Jahrhunderts besonders für Laute gepflegt wurden. Jeden der sechs Sätze der Suite ist einem im Krieg gefallenen Freund gewidmet. Le Tombeau de Couperin ist sowohl das Denkmal einer idealisierten Vergangenheit als auch eines, das an die Gräuel des unmittelbar zurückliegenden Krieges gemahnt.

Am 11. April 1919 wurde Le Tombeau de Couperin in Paris, in der späteren Salle Gaveau, als Suite für Klavier uraufgeführt. Noch im selben Jahr arrangierte Ravel vier der sechs Sätze – Prélude, Forlane, Menuet und Rigaudon – für Orchester und wenig später eine weiter Version für das schwedische Königliche Ballett. Die schwebende Musik scheint unmittelbar zum Tanzen zu verleiten. Sie verbindet die barocken Tanzformen mit ihrem festgelegten Rhythmus und den eleganten Verzierungen mit hochmoderner Harmonik: Dabei werden die zahlreichen Dissonanzen im Orchester teilweise klanglich eingebettet, teilweise bewusst hervorgehoben.

Die Sonate war ursprünglich für Violine und Klavier konzipiert. Es ist Ravels letztes kammermusikalisches Werk und enstand zwischen 1922 und 1927, parallel zu seiner einzigen Oper L'Enfant et les Sortilèges (1920-1925), parallel zur Tzigane (1924) und den Chansons madécasses (1925-1926). Ravel brauchte fünf Jahre, um in dieser Sonate zwei Instrumente zu vereinen – Geige und Klavier –, die für ihn - scheinbar unversöhnlich - zwei verschiedenen Klangwelten anzugehören schienen.

Die Uraufführung fand in der Pariser Salle Érard am 30. Mai 1927 statt, mit dem Komponisten am Klavier und Georges Enescu an der Violine. Der aus Monaco stammende Komponist Jan Maresz, ein großer Ravel-Verehrer, arrangierte 2016 speziell für Renaud Capuçon eine Orchesterfassung. Uraufgeführt wurde diese Fassung vom Orchestre national de Lyon unter Leondard Slatkin. Der Part für die Geige ist praktisch identisch, das Orchester übernimmt den Part des Klaviers. In Lausanne übernimmt Renaud Capuçon sowohl den Solopart als auch die Orchesterleitung.

Programm:
Maurice Ravel - Violinsonate (Arrangement: Yan Maresz)
Maurice Ravel - Le Tombeau de Couperin

Aufzeichnung vom 9. Januar 2025 aus dem Salle Métropole in Lausanne.

Mit

Renaud Capuçon (Violon)

Regie

Céline Thurre-Millius

Komponist/-in

Maurice Ravel

Dirigent/-in

Renaud Capuçon

Orchester

Orchestre de Chambre de Lausanne

Land

  • Schweiz

  • Frankreich

Jahr

2025

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