Chile: Dürre wegen Datacenter

ARTE Reportage

25 Min.

Available until 02/11/2028

Sendung vom 06/11/2025

Chile trocknet aus, nicht nur wegen des Klimawandels, sondern nun auch noch wegen der Cloud - der Wolke, die Daten speichert und keinen Regen bringt. Die Kühlsysteme der Datacenter saugen so viel Wasser ab, dass die Sümpfe bei Santiago austrocknen, der Grundwasserspiegel sinkt, und die Bauern deshalb gezwungen werden auszuwandern.
Die Server der Datacenter in Chile, die weltweit auch die künstliche Intelligenz verwalten, brauchen dringend Kühlung. Die Internetgiganten pumpen deshalb jeden Tag Millionen Liter Wasser ab - in einem Land, das schon seit über einem Jahrzehnt von der Dürre auch durch den Klimawandel heimgesucht wird. Und das ist erst der Anfang: Die chilenische Regierung hat im vergangenen Jahr einen nationalen Plan für Datacenter verabschiedet, der ihre Verdreifachung im ganzen Land vorsieht. Von derzeit 33 Datacentern wird Chile in wenigen Jahren auf 100 anwachsen und damit zum dichtesten digitalen Knotenpunkt in Lateinamerika werden.Die negativen Auswirkungen des digitalen Wandels spürt die lokale Bevölkerung, etwa die Menschen, die von den Ressourcen des Quilicura-Sumpfes bei der Hauptstadt Santiago leben, denn der trocknet aus. Bauernfamilien verlieren durch die Dürre ihre fruchtbaren Böden, Klimaaktivisten protestieren – Chile wird zum Schauplatz des Kampfes um den globalisierten digitalen Wandel. Neue Technologien versprechen Arbeitsplätze und Wohlstand für arme Regionen, oft auf Kosten der lokalen Bevölkerung und des ökologischen Gleichgewichts.

Regie

Pierre Morel

Autor:in

Pierre Morel

Kamera

Pierre Morel, Ariel Marinkovic

Schnitt

Thibault Leclerc

Produktion

Hikari Films

Produzent/-in

Frédéric Lafont

Fixer

Mauricio Rabuffetti

Land

Frankreich

Jahr

2025

Auch interessant für Sie

Die meistgesehenen Videos von ARTE

NotVisible