Leider ist dieses Programm aus rechtlichen Gründen nicht in dem Land, in dem Sie sich befinden, verfügbar.
Das ist mein Körper
61 Min.
Verfügbar bis zum 10/04/2026
Jérôme wurde als Kind sexuell missbraucht. Als er Anzeige gegen den ehemaligen Priester erstattet, greift er zur Kamera. Er filmt die sechs Jahre bis zum Prozess, begibt sich auf Spurensuche in seinen Erinnerungen und setzt sich mit der Mitschuld seines einstigen sozialen Umfelds auseinander. Ein Film aus der Ich-Perspektive, der zutiefst persönlich und doch politisch ist.
Jérôme Clément-Wilz sagt über die Entstehung seines Dokumentarfilms: „Man ist kein Opfer, man wird dazu gemacht. Es ist ein komplexer Vorgang, den ich sechs Jahre lang gefilmt und aus der Ich-Perspektive geschildert habe. Jahrelang musste ich den großen, bösen Wolf fernhalten. Nun zwingt mich die Justizmaschinerie, die Dinge zu benennen. Die Erinnerungen kommen zurück und ich muss mit meinem neuen Selbst zurechtkommen, denn bislang war ich zweigeteilt. Mein Kopf blendete den geschändeten Körper aus.
Ich habe vom Tag der Strafanzeige bis zum Tag der Urteilsverkündung gefilmt. Doch da ist noch ein anderes Problem: Zwischen Vergewaltiger und Opfer ziehen sich konzentrische Kreise aus Angehörigen und Freunden. Er sitzt im Gefängnis, aber mit den anderen werde ich weiter zu tun haben. Wer von ihnen hatte einen Verdacht, schaute aber weg? Wer wusste Bescheid, wollte aber nichts lostreten?
Ich filme meine Eltern und befrage das soziale Umfeld in meiner Stadt. Was ich dabei entdecke, ist viel schlimmer, als ich es mir vorgestellt hatte: Ein Vergewaltiger handelt nie allein. Er wird durch ein Netzwerk aus Feigheit geschützt. Die Übergänge zwischen Nicht-wahrhaben-wollen und Mittäterschaft sind fließend. Die Frage ist: Wie soll ich angesichts dessen weiterleben? Wie soll ich soziale und familiäre Kontakte pflegen? Soll ich zum Maschinengewehr greifen oder versuchen, mir eine Zukunft aufzubauen?
In all meinen Filmen thematisiere ich vergehende Zeit, Beziehungen und die Entfaltung der Psyche. In ,Das ist mein Körper‘ habe ich versucht, mich so zu zeigen wie die Personen aus meinen anderen Dokumentarfilmen: mit all meinen Fehlern und Kehrtwenden. Opfer werden heutzutage oft nur in Schwarzweiß dargestellt: Sie sind entweder Helden oder Lügner, für immer verpfuscht oder resilient, Mahner oder Märtyrer. Ich wollte ihnen eine Gegenwart zurückgeben. Denn man ist kein Opfer, man wird dazu gemacht.“
Ich habe vom Tag der Strafanzeige bis zum Tag der Urteilsverkündung gefilmt. Doch da ist noch ein anderes Problem: Zwischen Vergewaltiger und Opfer ziehen sich konzentrische Kreise aus Angehörigen und Freunden. Er sitzt im Gefängnis, aber mit den anderen werde ich weiter zu tun haben. Wer von ihnen hatte einen Verdacht, schaute aber weg? Wer wusste Bescheid, wollte aber nichts lostreten?
Ich filme meine Eltern und befrage das soziale Umfeld in meiner Stadt. Was ich dabei entdecke, ist viel schlimmer, als ich es mir vorgestellt hatte: Ein Vergewaltiger handelt nie allein. Er wird durch ein Netzwerk aus Feigheit geschützt. Die Übergänge zwischen Nicht-wahrhaben-wollen und Mittäterschaft sind fließend. Die Frage ist: Wie soll ich angesichts dessen weiterleben? Wie soll ich soziale und familiäre Kontakte pflegen? Soll ich zum Maschinengewehr greifen oder versuchen, mir eine Zukunft aufzubauen?
In all meinen Filmen thematisiere ich vergehende Zeit, Beziehungen und die Entfaltung der Psyche. In ,Das ist mein Körper‘ habe ich versucht, mich so zu zeigen wie die Personen aus meinen anderen Dokumentarfilmen: mit all meinen Fehlern und Kehrtwenden. Opfer werden heutzutage oft nur in Schwarzweiß dargestellt: Sie sind entweder Helden oder Lügner, für immer verpfuscht oder resilient, Mahner oder Märtyrer. Ich wollte ihnen eine Gegenwart zurückgeben. Denn man ist kein Opfer, man wird dazu gemacht.“
Regie
Jérôme Clément-Wilz
Land
Frankreich
Jahr
2024
Herkunft
ARTE F
Auch interessant für Sie
- Abspielen
Ruanda: Das Schweigen der Worte (2022)
ARTE Reportage
- Abspielen
Re: Sehnsucht nach Algerien
Drei Generationen im französischen Exil
- Abspielen
Idee 3D
Ein Rückschlag nach #MeToo?
- Abspielen
Twist
Female Rage: Wut als Waffe?
- Abspielen
„branle-bas de combat“
Karambolage
- Abspielen
Europa
Karambolage
- Abspielen
Weihnachten
Karambolage
- Abspielen
die Weihnachtspyramide
Karambolage
- Abspielen
Karambolage
Austern / Das Wort Weihnachten / Was essen Sie an Weihnachten? / Yalda
Die meistgesehenen Videos von ARTE
- Abspielen
Das Licht und das Universum - Eine Erzählung (1/8)
Der Urknall
- Abspielen
Jane Austen - Literatur und Leidenschaft
- Abspielen
Tagundnachtgleiche
- Abspielen
Hildegard Knef - So oder so ist das Leben
- Abspielen
Maret
- Abspielen
Das Licht und das Universum - Eine Erzählung (2/8)
Das Dunkle Zeitalter
- Abspielen
Mozarts Requiem in der Sagrada Família
- Abspielen
Twist
Einsamkeit - Wie gehen wir damit um?
- Abspielen
Das Licht und das Universum - Eine Erzählung (3/8)
Die kosmische Morgendämmerung
- Abspielen
Elaha
NotVisible