Russisch RouletteDostojewski und die Sehnsucht nach dem Westen

91 Min.

Verfügbar bis zum 23/03/2025

  • Untertitel für Gehörlose
Im 19. Jahrhundert ist Baden-Baden die Sommerhauptstadt Europas. Insbesondere Russen zieht die Stadt unwiderstehlich an. Mit Dostojewskij und Turgenjew kommen zwei Autoren, die einander in tiefer Abneigung verbunden sind: Turgenjew liebt den Westen; Dostojewskij hasst ihn. Dafür spielt er leidenschaftlich gern Roulette, ein Spiel, das in seiner Heimat verboten ist ...
Baden-Baden ist im 19. Jahrhundert die heimliche Hauptstadt Europas – jedenfalls im Sommer. Die Stadt übt vor allem auf Russen eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus: Für Adel, Diplomaten, Militärs und nicht zuletzt auch für Literaten war die Stadt am Oosbach ein Sehnsuchtsort. Baden-Baden gilt als idealer Kurort – und bietet den russischen Gästen außerdem eine Sensation, die im Zarenreich verboten ist: das Spielcasino. Dem Glückspiel ist unter anderem der russische Schriftsteller Fjodor Dostojewski (1821-1881) verfallen. Hier – in „Roulettenburg“ – spielt er, hier gewinnt er und verliert. Seiner Sucht hat er mit dem Roman „Der Spieler“ (1866) ein spektakuläres Denkmal gesetzt.
Auch andere russische Dichter kommen nach Baden-Baden: Nikolai Gogol, Iwan Gontscharow, Alexej Tolstoi und Iwan Turgenjew, der hier viele Jahre lebte. Turgenjew hat sich vom Osten abgewendet und bewundert den Westen; Dostojewski dagegen hasst den Westen. In Baden-Baden prallten die beiden Star-Autoren aufeinander.
In prachtvollen Bildern erzählt die Dokumentation „Russisch Roulette“ die Geschichte der Sommerhauptstadt Europas. Mit Hilfe von aufwendigen Neudrehaufnahmen und ausgesuchtem Archivmaterial entfaltet der Film das Panorama einer grandiosen Epoche, der erst durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs ein Ende gesetzt worden ist.
Der aus Russland stammende Illustrator Vitali Konstantinov hat für „Russisch Roulette“ Originalillustrationen geschaffen, die von Kiana Naghshineh animiert wurden. Im Film zu Wort kommen unter anderem: Denis Scheck, Wladimir Kaminer, die Slawistin Elisabeth Cheauré, der französische Übersetzer André Markowicz und der Dostojewski-Biograph Andreas Guski.

Regie

André Schäfer

Land

Deutschland

Jahr

2021

Herkunft

SWR

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