Dana & Murray (1/9)Hier ist nicht "La La Land"

Murray und Dana, beide in ihren Dreißigern und Mitbewohnerinnen, haben große Schwierigkeiten, über ihre vergangenen Liebschaften hinwegzukommen. Die Drehbuchautorin und Filmprofessorin Murray hat ein Date nach dem anderen in der Bar, in der ihr Ex Gur arbeitet, der sich weigert, in einer Beziehung zu leben. Dana ist Gynäkologin und sehnt sich nach Itamar, dessen Frau in ihrer Abteilung entbunden hat. Ein Verkehrsunfall führt zu einer Begegnung zwischen Murray und dem überheblichen Lior.

Marivaudage und Schwesternschaft
Angesichts der tiefen Spaltung des Landes hat auch die israelische Fiktion oft Konfrontationen inszeniert – zum Beispiel in den Serien „Fauda“, „Shtisel“, „Manayek“ oder „Die Schöne von Jerusalem“. Hier ist auf den ersten Blick nichts dergleichen zu sehen. Im heutigen, säkularen und fortschrittlichen Tel Aviv entsteht eine Dreiecksbeziehung. Die Gynäkologin Dana und die RomCom-Filmemacherin Murray verlieben sich in den attraktiven Lior. Die Wohngemeinschaft der beiden Freundinnen dürfte das nicht überstehen, es sei denn... Die Nuancen machen das Salz in der Suppe dieser schwungvollen Serie aus. Jede Episode bietet die Gelegenheit, die Codes der romantischen Komödie zu brechen, wie es die Protagonistin Murray vor ihren Filmstudierenden tut. Die große Liebe scheint möglich, aber ist sie am Ende auch wünschenswert? Diese Frage zieht sich wie ein roter Faden durch die Schicksale von Dana und Murray, die sowohl auf Romantik als auch auf ihre Unabhängigkeit bedacht sind. Die langjährige Freundschaft der beiden 30-Jährigen ist ein subtiler Ausdruck dieser Ambivalenz. Sie ist auch ihr Überlebensgarant in einer Gesellschaft, in der Frauen immer noch unter der Last der Traditionen leiden.