Madagaskar: Die Mikea sind Jäger und SammlerARTE Reportage
24 Min.
Verfügbar bis zum 08/09/2026
Sendung vom 15/09/2023
Die Mikea sind das weltweit wenig bekannte letzte Volk von Jägern und Sammlern in Madagaskar. Kaum 2000 Frauen, Männer und Kinder zählen sie heute noch, sie erhielten nie den offiziellen Status eines indigenen Volkes, da Madagaskar die Internationale Konvention über indigene Völker nicht ratifiziert hat.
Sie streifen mit Blasrohren durch den Wald auf der Suche nach Nahrung: Knollen, Vögel, Honig. Seit den 1980er Jahren wurde ihr Wald, der als "grüne Wüste" bezeichnet wird, weil er hauptsächlich auf Sand wächst, durch massive Rodungen für den Maisanbau dezimiert. Nach und nach ging die Lebensgrundlage der Mikéa in Rauch auf.
Erst 2011 wurde der Wald zu einem 184.000 Hektar großen Schutzgebiet, das nur von den Mikéa betreten werden darf. In der Realität unterscheiden die Förster jedoch nicht zwischen den echten Mikéa und jenen, die nur vorgeben, Mikéa zu sein, um Zugang zu erhalten und weiter roden zu können. Viele Mikéa haben den Wald schon verlassen und sich in Dörfern niedergelassen. Dort sind sie gezwungen, sich an das moderne Leben anzupassen, das ihnen allerdings nur Arbeitslosigkeit und Armut bietet. Von den Behörden vernachlässigt, von benachbarten Ethnien verachtet, versucht eine kleine Gemeinschaft im Dorf Ambolofoty, das zu retten was von der Kultur der Mikea noch übrig ist.
Regie
Gaëlle Borgia
Kamera
Njaka Manantsoa
Land
Frankreich
Jahr
2023