Libanon: Alle haben nur noch Angst
9 Min.
Verfügbar bis zum 03/11/2025
Sylvain Lepetit und Wissam Charaf berichten über den Alltag im Krieg im Libanon. Die Zivilbevölkerung steht zwischen allen Fronten, voller Angst, Wut und Misstrauen. Sie fragen sich bang, ob sie besser fliehen oder bleiben sollen. Und für die Reporter wird es immer schwieriger, die Propaganda der Kriegsparteien zu entlarven und die Wahrheit zu recherchieren.
Wissam Charaf und Sylvain Lepetit drehten im September eine erste Reportage über die damalige Lage der Flüchtlinge im Südlibanon. Dann begannen die israelischen Luftangriffe gegen die Stellungen der Hisbollah, unter anderem in der Hauptstadt Beirut. Die beiden Reporter begleiteten dann für eine zweite Reportage den Zivilschutz des Libanon in den südlichen Vororten der Hauptstadt. Dort zu drehen, ist nur in Begleitung möglich, denn in diesen Vierteln führt die Hisbollah das Kommando. Die Bürgerinnen und Bürger wissen nicht mehr, wohin sie noch fliehen sollen, sie sind voller Angst und Misstrauen gegen jeden, auch gegen Reporter. Wie schafft es ein französisch-libanesischer Journalist wie Wissam Charaf, trotzdem über die aktuellen Ereignisse zu berichten? Wie gelangt man unbehelligt in die südlichen Vororte von Beirut, die täglich von Israel bombardiert werden? Sylvain Lepetit lebte bis vor kurzem in Beirut. Er hat erlebt, wie sich das Land innerhalb weniger Wochen veränderte. Und wie die Angst umgeht und alle Menschen erfasst in diesem neuen Krieg.
Schnitt
Nina Gerolt
Journalist
Nathalie Georges
Land
Frankreich
Jahr
2024