Georgien: Europa ausgeträumt?ARTE Reportage
23 Min.
Verfügbar bis zum 26/02/2028
Sendung vom 07/03/2025
" Ich will nicht in Russland aufwachen! ", schreit eine junge Studentin. Die Menschenmenge auf der Rustaweli-Allee schreitet dicht gedrängt voran, ohne zu zögern, sie singen und skandieren Slogans - jeden Abend das gleiche Schauspiel in der Hauptstadt Tiflis und in Dutzenden anderen Städten von Georgien.
Sie fordern Neuwahlen und eine Annäherung an Europa. Sie lehnen die autoritären Gesetze ab, die in den letzten Monaten von der prorussischen Regierung eingeführt wurde. Sie marschieren trotz der Kälte und der aufmarschierten Polizei. Jeden Abend ab 20 Uhr demonstrieren sie, alle Generationen und alle sozialen Schichten, zu Zehntausenden, seit 75 Tagen. Sie fürchten Putin, wieder einmal, fünfzehn Jahre nach dem Einmarsch russischer Panzer auf georgisches Territorium.
Diese Reportage ist eine persönliche Geschichte auf den Spuren derer, die ich in den letzten zwanzig Jahren filmte, von den Demonstrationen 2005, über die russische Besatzung im Sommer 2008, bis zur Widerstandsbewegung der Bürger, die sich seit Monaten Tag für Tag neu formiert. Es ist auch die Geschichte dieses Widerstands und des Traums, sich an Europa anzuschließen, um mit der sowjetischen Vergangenheit endgültig abzuschließen. Wie die Ukrainer, die seit drei Jahren von Russland angegriffen werden.
Regie
Manon Loizeau
Autor:in
Manon Loizeau
Produktion
Babel Doc
Produzent/-in
Michael Stanzke
Land
Frankreich
Jahr
2025