Äthiopien: Gelobtes Land der RastafariARTE Reportage
25 Min.
Verfügbar bis zum 23/08/2025
Sendung vom 08/03/2019
Heute leben noch ein paar hundert Rastafari in der „Vorstadt“ Shashemenes. Es ist eine Welt für sich, ein heiliger Ort, den Nicht-Rastas, ob schwarz oder weiß, nur nach Zahlung einer Gebühr betreten dürfen – wie eine symbolische Opfergabe zur Begleichung der Schuld von 300 Jahren Kolonialgeschichte.
In den Jahrhunderten nach der Entdeckung der Karibik und von Amerika durch Christoph Columbus entführten die Kolonialmächte 15 Millionen Afrikaner als Sklaven vor allem in die Neue Welt. Als 1930 Ras Tafari Makonnen als, der Legende nach, 225. Nachfolger von König Salomon und der Königin von Saba, zum Kaiser von Äthiopien gekrönt wurde, nannte er sich Haile Selassi – König der Könige. Für die Befreiungsbewegung der Schwarzen auf Jamaica war er der künftige Erlöser von den Ketten Babylons, der verhassten Welt der Weißen. Als der Kaiser 1935 von der Armee des faschistischen Italien ins Exil getrieben wurde, half ihm auch die Gemeinde der Rastafari, seinen Thron zurück zu erobern. Dafür schenkte er den Rastas zum Dank 500 Hektar Land bei Shashamene. Bis heute ist Äthiopien das Paradies der Rastafari und Haile Selassi ihr Messias.
Regie
Frédéric Tonolli
Autor:in
Frédéric Tonolli
Land
Frankreich
Jahr
2019