Arbres menacés, hommes en danger

Ohne Bäume keine Menschen

Klimawandel, Megafeuer und Raubbau zehren an den Wäldern. DieBäume fallen vor unseren Augen, ein Drittel des Weltbaumbestandes ist bedroht. Mit ihnen schwindet der Lebensraum für die Hälfte aller Pflanzen- und Tierarten. Ohne Bäume und Wälder könnte die Menschheit nicht überleben.

In diesen Tagen erscheint die Zeder im Libanon im gleichen Maße gefährdet wie das Land. Das Land rutscht seit der Explosion im Hafen von Beirut im August 2020 wirtschaftlich immer tiefer in den Abgrund. Die Bäume sind Opfer des Klimawandels und der Wirtschaftskrise: Die einen fällen sie illegal aus Not und die anderen illegal aus purer Gewinnsucht.

ARTE Reportage

Die Zeder, als grüne Silhouette auf der Fahne, ist das identitätsstiftende aber gefährdete Symbol des Libanon.

Libanon: Solange noch die Zedern duften

Sophie Bontemps recherchierte im Libanon, wie die Zedernwälder dieschwere politische und wirtschaftliche Krise im Libanon überstehen. Die Zeder prangt wie eine Ikone auf der Flagge des Libanon, doch heute ist sie gefährdet wie noch nie, wegen der neuen Holzmafia, die sich in der Krise seit der Explosion des Hafens von Beirut im August 2020 am illegalen Holzhandel bereichert.

ARTE Info Plus

Die Zeder prangt auf der Flagge des Libanon, doch ihr Bestand ist hoch gefährdet, so wie das ganze Land.

Rückblick: Sophie Bontemps über den Libanon

Die Wasser des Brahmaputra reißen jedes Jahr große Brocken aus Majuli, der größten Flussinsel der Welt. Wenn es so weitergeht, dann wird Majuli in den nächsten 15 Jahren untergehen. Nur einer kämpft seit Jahrzehnten gegen die Erosion auf Majuli: Sie nennen ihn den « Forestman ». Mit seinen eigenen Händen pflanzt er schon seit Jahrzehnten Bäume auf seiner Insel.  

Wie ein Mann seit über 35 Jahren Bäume pflanzt, um seine Heimat vor dem Untergang zu retten.

Indien: Majuli versinkt im Fluss (2015)

Seit 2018 leiden die Wälder in den Vogesen unter der allgemeinen Trockenheit und den Hitzewellen im Sommer, die Bäume trocknen von den Wurzeln her allmählich aus. Diese Folge des Klimawandels beunruhigt die Förster, die den Wald bewirtschaften, die Naturschützer, die den Wald als Biotop erhalten wollen und die Feuerwehrleute, die löschen müssen, wenn der Wald Feuer fängt. 

Drei trockene Jahre nacheinander machen den Wäldern in den Vogesen schwer zu schaffen, nun drohen Waldbrände.

Frankreich: Wenn Bäume dürsten, brennt bald der Wald (2020)

Man nennt sie "Die lebenden Brücken" oder auch "Die Wurzel-Brücken" von Meghalaya - Frucht menschlicher Erfindungsgabe in einer dem Menschen nicht wohlgesonnenen Natur: Schon vor 500 Jahren ließ der Monsun die Bäche im bergigen Dschungel zu reißenden Strömen anschwellen und schnitt die Dörfer von der Außenwelt ab.

Indien: Die lebenden Brücken von Meghalaya

Vor 500 Jahren schon flochten die Menschen in Meghalaya die Wurzeln der Bäume zu Brücken über ihre Flüsse.  

Die brasilianische Regierung beschloss 2008 einen drastischen Plan zur Erhaltung des Amazonas-Regenwaldes, da dieser innerhalb weniger Jahre 14% seines Bestandes verloren hatte. Drei Jahre später waren schon deutliche Fortschritte zu verzeichnen. Doch der Kampf gegen die Abholzung der Lunge der Erde war da noch lange nicht gewonnen.

Arte Reportage

2008 beschloss Brasilien einen Plan zur Erhaltung des Regenwaldes. Eine gute Idee, aber sie reichte nicht.

Amazonien: Wehe dem wilde Wald (2011)

Weniger Wälder, weniger Regen und immer mehr Menschen vernichten die natürlichen Ressourcen des Senegal. Zahlreiche Projekte wollen das Land wieder begrünen.
Die NGO Nebeday will 2022 mindestens 1,5 Millionen Bäume pflanzen, und bald noch viel mehr. Nach Angaben der senegalesischen Behörden verliert das Land jedes Jahr 40.000 Hektar Wald, ein Viertel der Mangrovenwälder könnte schon in wenigen Jahrzehnten verschwunden sein. 

Bäume pflanzen und damit den Leuten in den Dörfern helfen, Geld zu verdienen, das ist der Plan im Senegal.